by Simon Schier

Korallenfreundliche Sonnenpflege und was es mit dem Hawaiianischen Riffgesetz auf sich hat

Mit dem Januar 2021 sind bestimmte Sonnencremes auf Hawaii nicht me...
Korallenriff

Mit dem Januar 2021 sind bestimmte Sonnencremes auf Hawaii nicht mehr erlaubt, weil sie zum Korallensterben beitragen. Was bedeutet das und hat das Konsequenzen für unseren Sonnenschutz in Europa? 

Keine Frage: Wenn die Sonne scheint, müssen wir unsere Haut schützen. Allen voran, weil wir auf Hautkrebs verzichten können. Aber auch, weil unsere Haut lange jung bleiben soll und nicht zu einer Ledertasche. 

Die gängigen Mittel zum Sonnenschutz sind klar: 

  • Sonne meiden (drinnen bleiben) 
  • Sich im Schatten aufhalten 
  • Kleidung tragen 
  • Und natürlich: Sonnencreme benutzen (chemisch oder mineralisch) 

Sonnencreme oder Sonnenmilch sind besonders wirkungsvoll, weil sie die ultravioletten Strahlen der Sonne von unserer Haut fernhalten: Die chemischen Sonnencremes wandeln die Strahlen in Wärme um, die mineralischen reflektieren sie von der Haut weg. 

Was unsere Haut vor Sonne schützt, kann der Umwelt schaden 

Vielleicht hast Du es schon bei unserem Beitrag über die Unterschiede bei Sonnencremes und Lichtschutzfaktoren gelesen: Viele Sonnencremes stehen unter dringendem Verdacht, der Natur zu schaden. 

Der US-Staat Hawaii hat deswegen 2018 ein Gesetz verabschiedet, das ab dem 1. Januar 2021 Sonnencremes verbietet, die Oxybenzone und/oder Octinoxate enthalten. 

Oxybenzone (Benzophenone-3) und Octinoxat (Ethylhexyl Methoxycinnamate) sind hervorragende UV-Filter in Sonnencremes. Allerdings sehen Wissenschaftler in ihnen auch den Grund dafür, dass 

  1. das Erbgut der Wasserlebewesen geschädigt wird und 
  2. dass Korallenriffe ausbleichen und absterben

Die Konsequenzen können ein enormes Ausmaß annehmen: 

Korallenriffe werden aufgrund ihrer beeindruckenden Artenvielfalt auch Regenwälder der Meere genannt. Unzählige Tiere haben die Riffe als Zuhause und sind von ihnen abhängig. Allein aus diesem Grund sind sie schützenswert. Mehr noch: Sie tragen dazu bei, dass die Wassermengen der Meere nicht ungebremst auf das Land aufprallen. Fehlen Riffe an den Küsten, kann das verheerende Folgen haben. 

Kurzum: Wenn Korallenriffe sterben, gefährdet das die Artenvielfalt, aber auch die Sicherheit auf dem Festland. 

Das Hawaii-Riffgesetz ist unserer Meinung nach ein sinnvoller und eigentlich schon überfälliger Schritt, wenn wir uns die Aussage von Craig Downs vom Haereticus-Labor in Virginia ansehen: 

„Diese Chemikalien sind inzwischen überall in der Natur zu finden, von der Arktis bis hin zu abgelegenen Korallenriffen im Südpazifik. Man findet sie in Delfinen, Eiern von Wildvögeln, vielen Fischen, die wir essen, und in Korallen.“ 

Wie kann das sein? 

Schätzungen zufolge sind es ganze 14.000 Tonnen (jährlich!) an Sonnencreme, die im Meer landen. Die touristischen Urlaubsziele trifft es entsprechend besonders hart: Hawaii besuchen jedes Jahr 9 Millionen Menschen, wodurch der Schaden besonders groß ist. Auf der Insel Maui sind es hochgerechnet 210 Liter Sonnencreme täglich. Der Forscher Craig Downs prognostiziert, „dass es bald keine lebenden Korallenriffe in Hawaii mehr geben wird, die Touristen besichtigen können.“ 

Wie sieht es mit den Umweltschäden durch Sonnencremes in Deutschland aus? 

Keine große Überraschung: Auch hier in Deutschland konnten Forscher die UV-Filter Oxybenzone und Octinoxat in den Gewässern nachweisen. Das ist auch der Grund, warum sich das Umweltbundesamt vorsorglich mit dem Thema beschäftigt. 

Nach aktuellem Stand sind die Konzentrationen noch nicht so hoch. Bundesumweltamt-Experte Jürgen Arning sieht dadurch noch keine akute Lebensbedrohung für die Fische in den deutschen Gewässern. Das ist aber kein Grund zur Entwarnung: Eine flächendeckende Kontrolle gibt es nicht und auch sind die Langzeitfolgen nicht klar. 

Findest Du auch, dass Vorsicht besser als Nachsicht ist? Und dass Sonnenschutzcreme umwelt- und korallenfreundlich sein sollte? Dann lies weiter: 

Wo gibt es umweltfreundliche und korallenfreundliche Sonnencremes? 

Grundlegend wäre es super einfach: 

Kaufe nur Sonnencremes, die Oxybenzone oder Octinoxat nicht enthalten. 

Die INCI-Bezeichnungen sind: Benzophenone-3 und Ethylhexyl Methoxycinnamate. 

Aber so einfach ist es dann doch nicht: 

Wir haben uns kürzlich erst auf die Suche im Drogeriemarkt gemacht – mit der Codecheck-App in der Hand. Wir haben uns verschiedene Sonnencremes angeschaut, auf die kritischen Stoffe Oxybenzone und Octinoxate überprüft sowie auf weitere bedenkliche Inhaltsstoffe untersucht. 

Fazit: Es sieht nicht gut aus. 

Es gibt vereinzelte Produkte für Sonnenschutz, die „korallenfreundlich“ sind und weder Oxybenzone noch Octinoxat enthalten. Wenn wir diese Produkte wiederum mit Codecheck überprüft haben, waren oft Inhaltsstoffe mit im Programm, die wir so an unsere Haut nicht lassen würden – und auch nicht in die Umwelt. Darunter „schlechte“ Alkohole oder Parabene sowie vereinzelt auch BHT

Das hat uns zu denken gegeben! 

Es sollte keine große Herausforderung sein, eine Sonnenschutzcreme zu finden, die gut für die Haut und für die Umwelt verträglich ist. Mit einer einfachen Suche in der Drogerie keine zu finden, war für uns Grund genug, die Sache in die eigenen Hände zu nehmen: 

Wir haben bei sober an einer neuartigen Formel für einen effektiven Sonnenschutz gearbeitet, der Deine Haut pflegt, vor der Sonne schützt und für die Natur unbedenklich ist. Hier kannst du den Sonnenschutz mit LSF 50 bestellen.

Wir melden uns mit guten Nachrichten! #staysober

Simon

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