Einfach irgendein Parfum aufsetzen reicht nicht! Als kultivierter Mann weißt Du, mit welchen Duftnoten Du es zu tun hast und warum Du gerade diese verwendest. Dadurch beeindruckst Du Dein Date doppelt: Erstens trägst Du den richtigen Duft und kannst zweitens mit dem Wissen glänzen, um das es hier in diesem Beitrag geht.
Ein kleines Problem haben wir direkt am Anfang: Tatsächlich ist es schwierig, über Düfte zu sprechen. Wie wir sie wahrnehmen und beschreiben, ist stark subjektiv und variiert von Mensch zu Mensch. Oft behelfen wir uns mit Charakter-Umschreibungen und nennen Düfte „männlich“, „sportlich“ oder „geheimnisvoll“ und „verführerisch“ – aber das sind nur Interpretationen.
Um ein gutes Parfum für Männer wie Thorium No. 90 oder Krypton No. 36 klarer beschreiben zu können, schauen wir uns zunächst die einzelnen Duftbausteine bzw. -komponenten an und lernen anschließend die Duftfamilien kennen.
Das Wesen für beste Männer Parfums: Es hat Kopf, Herz und Basis
Wenn wir etwas Komplexes wie ein Parfum beschreiben, wollen wir seine einzelnen Bestandteile wahrnehmen. Hierfür ist wichtig zu verstehen, dass ein Parfum einen Dreiklang abbildet – und dieser besteht aus Kopfnote, Herznote und Basisnote:
- Kopfnote: Diese nehmen wir beim Parfum zuerst wahr. Sie ist die intensivste Note und gleichzeitig die flüchtigste – nach wenigen Minuten ist sie kaum noch wahrnehmbar.
- Herznote: Sie macht mit einem Anteil von 50 bis 80 Prozent den Charakter eines Parfums aus und hält ihren Geruch wesentlich länger als die Kopfnote.
- Basisnote: Wenn sich die Duftmoleküle des Parfums mit den Dufteigenschaften der Haut verbinden, sprechen wir von der Basisnote. Sie ist höchst individuell, macht ein Parfum für jeden Träger einzigartig und hält über mehrere Stunden an.
Welche Düfte suchen und finden wir bei Kopf-, Herz- und Basisnote in Parfums für Männer?
Üblicherweise bedienen sich Kopf-, Herz- und Basisnote jeweils verschiedener Duftbausteine, um ein Eau de Parfum komplex und attraktiv zu machen. Bei den Duftbausteinen handelt es sich um Geruchsstoffe, von denen Dir sicher einige bekannt sind und die sich wie folgt kategorisieren lassen:
Blüten: Darunter sind unter anderem Hyazinthe, Jasmin, Lavendel, Maiglöckchen, Mimose, Neroli, Osmanthus, Veilchen oder Rose.
Früchte: Zum Beispiel zitrusartige Düfte wie Bergamotte, Grapefruit, Orange, Zitrone, Limette, aber auch Grüner Apfel, Pflaume, Kokos sowie Beeren: Erdbeere, Brombeere, Himbeere oder schwarze Johannisbeere.
Gewürze: Häufig vertreten sind Anis, Ingwer, Kardamom, Koriander, Muskat, Nelke, Piment, Rosmarin, Vanille oder Zimtrindenöl.
Rinden und Harze: Bekannt sind hier Weihrauch, Myrrhe, Rosenholz, Sandelholz, Zedernholz und Wacholder, es gibt aber auch Benzoe Siam, Elemi, Mastix, Guajak, Copaiba, Opopanax, Perubalsamöl, Styarx oder Tolubalsamöl.
Blätter, Gräser, Moose, Beeren, Wurzeln: Baum- und Eichenmoos, Lorbeer, Muskatellersalbei, Patschuli, Tabakblätter, Tonkabohne, Veilchen, Vetiver, Wacholderbeeren und Zypressen gehören als bekanntere Vertreter dazu. Aber auch Malabar, Citronella, Galbanum, Iriswurzel und Petitgrain.
Tierische Sekrete: Moschus ist ein klassischer Vertreter der Kategorie. Es gehören aber auch etwa Ambra, Castoreum und Zibet dazu. Die Stoffe können heute auch synthetisch beziehungsweise tierfrei hergestellt werden.
Gourmand-Noten: Schokolade, Vanille, Karamell beziehungsweise Zucker und Zuckerwatte sowie Honig, süße Milch und Mandeln gehören hierzu.
Wie lassen sich Duftnoten am besten beschreiben?
Es gibt zahlreiche Ansätze, mit denen sich Duftnoten bzw. Duftfamilien weiter systematisieren lassen – allerdings keinen Standard. Das liegt zum einen daran, dass die Einordnung von Düften subjektiven Urteilen unterliegen; zum anderen aber auch, dass bei der unüberschaubaren Anzahl an Parfums die Hersteller jeweils ein anderes Vokabular verwenden.
Unter den vielen Erklärungsversuchen gibt es einen sehr anschaulichen Ansatz vom Parfum-Experten Michael Edwards: das Fragrance Wheel. Ähnlich wie bei einem Farbkreis systematisiert Edwards die verschiedenen Duftnoten und zeigt dabei gleichzeitig, wie fließend die Übergänge sind:
Edwards systematisiert hier nach vier Hauptgruppen: blumige, orientalische, holzige und frische Noten. Interessant ist, dass dieses System die Übergänge zwischen den einzelnen Gruppen nachvollziehbar macht: Holzige Noten bewegen sich zwischen orientalischen und frischen Noten, stehen den floralen Noten jedoch gegenüber.
Die Übergänge zwischen Blumen, Orient, Holz und Frische lassen sich durch die Unterkategorien gut nachvollziehen: Trockene Hölzer beispielsweise führen zu aromatischen Düften hin zu Zitrusdüften. Oder Orangenblüte bewegt sich von den floralen Noten in Richtung orientalische Noten.
Wie ordnest Du Dein Eau de Parfum für Herren von sober ein?
Probieren wir es aus und beschreiben die drei beliebten Eau de Parfums aus Berlin von sober:
Thorium No. 90
- Kopfnote: Rosa Pfeffer, Vetiver, zitrische Noten
- Herznote: Grapefruit, Labdanum, Zeder
- Basisnote: Ingwer, Sandelholz, Weihrauch
Die Kopfnote eröffnet die Komposition mit einem frischen Eindruck aus aromatischen und zitrischen Düften – dank des Rosa Pfeffers, den zitrischen Noten und dem Vetiver.
Bei der Herznote wandert Thorium No. 90 in den hölzernen, orientalischen Bereich. Das liegt am honigartigen Labdanum und dem Zeder. Durch einen milden Impuls von Grapefruit bekommt die Herznote einen frisch-fruchtigen Beiklang.
Weihrauch, Ingwer und Sandelholz lassen die Basisnote schließlich in den orientalischen, leicht holzigen Duftnoten ruhen.
In der Gesamtkomposition ist Thorium No. 90 ein aromatisches Parfum. Es beschreibt seinen Träger als kraftvoll, herb-maskulin und gleichzeitig stilvoll-elegant.
Krypton No. 36
- Kopfnote: Kardamom und Zedernholznoten
- Herznote: Lavendel und Bergamotte
- Basisnote: Amber, Kümmel und Vetiver
Über die Kopfnote klingt Krypton No. 36 holzig-orientalisch ein und geht elegant über in eine aromatische, zitrische Herznote durch Lavendel und Bargamotte. Die Basisnote aus Amber, Kümmel und Vetiver verleiht dem Duft einen holzig-orientalischen Klang.
Das Wesen von Krypton No. 36 ist orientalisch-hölzern, seine Frische erhält der Duft durch die Bergamotte. Das langanhaltende Herren Eau de Parfum ist dadurch besonders für Männer geeignet mit einem kraft- und stilvollen sowie verführerischen Kern.
Mercury No. 80
Kopfnote: Grapefruit, maritime Noten
Herznote: Lorbeerblatt, Jasmin
Basisnote: Guajakholz, Eichenmoos, Patchouli, Ambra
Mercury No. 80 ist ein Eau de Parfum, das mit Grapefruit und Aqua eine fruchtige Frische vermittelt und durch Lorbeer und Jasmin in der Herznote einen dezenten Übergang schafft zu den aromatischen Düften. In der Basisnote setzt das Parfum den Übergang fort: Holzige und moosige Düfte schaffen eine Brücke zu leicht orientalischen Klängen durch Patchouli und Ambra.
Wir beschreiben Mercury No. 80 als frisch-holzigen Duft: Er begleitet dynamische und ausdrucksstarke Männer, die nicht nur Helden des Alltags, sondern auch der Verführung sind.
Über Düfte sprechen bleibt rein subjektiv?
Ja und nein. Sicher können wir uns darauf einigen, dass ein Duft wie Bergamotte zitrusartig ist oder Lavendel aromatisch. Wie die einzelnen Duftkomponenten wiederum in einem Parfum zusammenspielen und wirken, wird jeder für sich selbst beurteilen müssen. Das Gleiche gilt natürlich auch, wenn Du das für Dich passende Eau de Parfum finden willst.
Viel Spaß beim Testen & #staysober
Simon