by Anne

Glyzerin: Das Geheimnis für straffe Haut in der Gesichtspflege?

Es steckt in vielen Gesichtscremes und Pflegeprodukten, doch die We...
glyzerin gesichtspflege

Es steckt in vielen Gesichtscremes und Pflegeprodukten, doch die Wenigsten wissen um die ganzheitliche Wirkung von Glycerin. Doch wie wirkt Glycerin (bzw. auch Glyzerin) auf die Haut und welche Vorteile hat die Anwendung? Sollte man auf die Menge achten oder gilt hier „viel hilft viel“? In diesem Artikel soll das Thema Glyzerin näher beleuchtet werden und die Wirksamkeit des Stoffs untersucht werden.

Das bewirkt Glycerin

1. Glycerin regeneriert die Hautbarriere und spendet bei richtiger Anwendung Feuchtigkeit.
2. Glycerin verbessert die Elastizität der Haut und trägt zur Hautglättung bei.

Übersicht:

Trocknet Glycerin die Haut wirklich aus?
Was sind die natural moisturizing factors (NMF)?
Für welche Hauttypen eignet sich Glycerin?
Chemische Bestandteile: Was ist Glycerin?
Gibt es unterschiedliche Typen von Glycerin?
Glycerin: Besser allein oder als Bestandteil in einer Creme?
Glycerin: Welche Rolle spielt es bei unreiner Haut?
Ist Glycerin die richtige Pflege bei Neurodermitis?
Fazit

Das Feuchtigkeitssytem der Haut: natural moisturizing factors (NMF)

Die natural moisturizing factors, kurz NMF, sind Subtanzen für den Erhalt der Feuchtigkeit in der Hornschicht der Haut zuständig sind. Zu den NMF zählen Milchsäure, Harnstoff und hydrophile Aminosäuren. Auch Glycerin ist ein Bestandteil der natural moisturizing factors und kommt natürlicherweise in der Epidermis von Menschen vor. Der Körper spaltet Stoffe wie Fett auf und Glycerin wird als Abfallprodukt der Spaltung zur Hautschicht transportiert. Dort wirkt es im NMF, indem es Wasser bindet und Wasserdepots in der Haut anlegt. Das NMF wird allgemein auch als „Feuchthaltesystem“ der Haut bezeichnet. Häufiges Händewaschen löst das wasserlösliche Glycerin aus der Haut und die Haut trocknet aus. Man kennt den Effekt außerdem aus der kalten Jahreszeit, wenn Hände trocken und rissig werden. Das körpereigene Glycerin reicht dann nicht aus um die Funktion des NMF aufrecht zu erhalten. Das Austrocknen sollte langfristig verhindert werden und durch Cremes und Pflegeprodukte kann dem Effekt entgegengewirkt werden.

Hautschicht Illustration Aufbau

 

Für welche Hauttypen eignet sich Glycerin?

Glycerin ist allergenfrei und eignet sich für jede Art von Haut. Produkte mit Glycerin sind auch für empfindliche Haut geeignet. Den größten Nutzen von Glycerin-Bestandteilen in der Hautpflege haben Menschen mit feuchtigkeitsarmer bzw. trockener Haut. Trockene Haut entsteht durch Veranlagung oder durch das Alter. Ist die Creme optimal zusammengesetzt, spendet sie Feuchtigkeit, verbessert die Hautelastizität sowie die Widerstandsfähigkeit der Haut. Glycerin hilft beim Anlegen von Wasserdepots in der Haut und speichert so mehr Feuchtigkeit. Es kann tief in die Hautschicht eindringen und so optimal wirken. Die Haut wird weich und elastisch. Infektionen werden vermieden, da trockene Haut anfälliger für Infektionen ist. Die Haut bekommt allgemein mit Anwendung ein frisches und glattes Aussehen.

Glycerin hilft, richtig angewendet, allen Hauttypen den Feuchtigkeitshaushalt in der Epidermis zu verbessern. Es ist auch für trockene Hauttypen und Allergiker geeignet.

Was ist Glycerin?

Glycerin ist ein kleines Molekül, das von der Haut aufgenommen werden kann. Es handelt sich bei Glycerin aus chemischer Sicht um ein Zuckeralkohol, mit der im Alltag eher wenig gebräuchlichen Bezeichnung von Propan-1,2,3-triol. Es ist farblos, geruchlos und schmeckt süßlich. Als Bestandteil des hauteigenen Feuchthaltesystems, dem so genannten NMF (natural moisturizing factors) sorgt Glycerin durch Bindung von Wasser dafür, dass weniger Wasser aus der Haut verdunstet. Damit trägt Glycerin zur Verbesserung der Elastizität der Haut bei und stärt damit die Barrierefunktion der Epidermis. Gerade trockene Haut profitiert davon, wenn sich die Glycerin-Konzentration innerhalb ihres Feuchthaltesystems verbessert. Als Bestandteil von Hautpflegeprodukten ist Glycerin dabei besonders verträglich und flexibel anwendbar. Glycerin lässt sich synthetisch herstellen oder wird aus pflanzlichen Ölen gewonnen. Mit Glycerin zugesetzte Produkte eignen sich besonders für die Pflege reifer Haut. Mit zunehmenden Lebensjahren sinkt die NMF Konzentration der Haut. Die Anwendung von Glycerin kann hier sinnvoll sein. Es wird aus Feuchthaltemittel in Kosmetikprodukten eingesetzt und die Wirkung von Glycerin ist mittlerweile wissenschaftlich erwiesen. In Pflegeprodukten sollte eine Konzentration von 3-10% Glycerin enthalten sein.

Gibt es unterschiedliche Typen von Glycerin?

Es gibt verschiedene Ursprünge von Glycerin. Es kann pflanzlich hergestellt werden, aber auch synthetisiert werden. Je nach Art unterscheidet man pflanzliches konventionelles und Bio-Glycerin. Das pflanzliche Glycerin ist dabei meist vegan. Folgende Arten von Glycerin gibt es:

• Pflanzliches Glycerin wird aus Ölen gewinnen und entsteht bei der Herstellung von Bio-Diesel als Nebenprodukt.
• Tierisches Glycerin gewinnt man aus tierischen Fetten.
• Synthetisch erzeugtes Glycerin basiert auf Erdöl.
• Bio Glycerin in Naturkosmetik wird durch Spaltung von Fetten in Fettsäuren und Glycerin aus Pflanzen gewonnen. Es basiert häufig auf Palmöl, kann aber auch aus anderen Pflanzen gewonnen werden.

Trocknet Glycerin die Haut aus?

Oft liest man, das Glycerin die Haut austrocknen kann. Das passiert in der Regel bei zu hoher Dosierung von Glycerin in Cremes oder sonstigen Hautpflegeprodukten. Ein Maximalwert für die Konzentration kennzeichnet dabei der Wert von 30%: Die Dosis macht hier die Wirkung aus, denn Glycerin Konzentrationen von über 30% sollten in einem Pflegeprodukt gemieden werden. Dies hat auch mit dem Anteil sonstiger Bestandteile im Produkt, wie etwa dem Wasseranteil zu tun. Optimal erscheinen dabei Glycerin Anteile von unter 15%, besser unter 10%. Die meisten Kosmetikprodukte haben einen Glycerin Anteil von 10% und weniger.

Glycerin: Besser allein oder als Bestandteil in einer Creme?

Am besten wendet man Glycerin als Bestandteil einer Creme an. Der Effekt von Glycerin kann besonders bei hoher Luftfeuchtigkeit gut beobachtet werden. Glycerin bindet nämlich Wasser. Kommen bei der Anwendung von Glycerin trockene Heizungsluft und kalter Wind vor, kann es passieren, das Glycerin die Feuchtigkeit aus dem Bindegewebe der Haut entzieht und die Haut so Wasser verliert. Gute Hautcremes verfügen deshalb über eine besonders ausgeklügelte Rezeptur, die dem Gleichgewicht der Bestandteile Rechnung trägt.

Um Glycerin die optimale Ausgangslage zu verschaffen, sollte es in einem Pflegeprodukt bzw. einer Creme verwendet werden. Die Creme sollte ausreichend Wasser mitliefern und maximal einen Anteil von 10% Glycerin aufweisen. Wichtig ist auch, dass ausreichend pflanzliche Öle im Produkt enthalten sind. Glycerin erfüllt insgesamt eher die Funktion eines Hilfsstoffs, der optimal in Kombination mit anderen Bestandteilen wirken kann. Ein guter Richtwert ist es daher, wenn Glycerin in der Zutatenliste möglichst nicht im oberen Viertel der Bestandteile eines Pflegeprodukts auftaucht.

Glycerin: Welche Rolle spielt es bei unreiner Haut?

Unreine Haut hat verschiedene Ursachen. Diese Ursachen sind zudem vielfältig. Hormonschwankungen und Hormonstörungen können ebenso zu unreiner Haut führen, wie die Pubertät, Allergien oder ernsthafte Erkrankungen. Ab dem 30. Lebensjahr sind zudem die Auswirkungen des Alterns immer mehr sichtbar. Die natürliche Feuchtigkeitsbarriere der Haut nimmt ab und die Bestandteile dieser Barriere kommen weniger konzentriert in der oberen Hautschicht vor. Glycerin ist dabei nur einer der vielen Bestandteile der Barriere und kann nur in Kombination mit anderen Wirkstoffen effektiv gegen unreine Haut wirken. Zudem kann die Überkonzentration von Glycerin auch die Ursache von Hautproblemen sein.

Zusammenfassend gilt: Findet man die optimale Konzentration von Wirkstoffen, kann Glycerin bei unreiner Haut unterstützen.

Ist Glycerin die richtige Pflege bei Neurodermitis?

Neurodermitis charakterisiert sich durch eine gestörte Hautbarriere, die durch eine geringe Konzentration an Ceramiden, der Zementschicht in der Haut geprägt ist. Der Grund für Neurodermitis ist also nicht zwingend fehlendes Glycerin, sondern eine geschwächte Hautbarriere. Eine besondere Trockenheit geht dabei allerdings einher, weshalb viele Cremes zur speziellen Anwendung mit Harnstoff und Glycerin versetzt sind. Allgemeine Pflegecremes helfen im speziellen Fall der Neurodermitis allerdings gewöhnlich nicht.

Fazit

Als Bestandteil der körpereigenen Hautbarriere ist Glycerin ein natürlicher Bestandteil des Körpers, der für die Feuchtigkeit innerhalb der Epidermis mit verantwortlich ist. Natürlich aus Ölen gewonnen, oder synthetisch hergestellt, kann die Anwendung von Glycerin in Kosmetikprodukten die Feuchtigkeit der Haut verbessern und die Hautbarriere stärken.

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